Mit diesem Puffer konnte Shen Qiao wieder zu Atem kommen. Er drückte Shanhe Tongbei mit voller Wucht gegen die Wand, während seine Füße an einem herausragenden Spalt hängen blieben. Er holte tief Luft und schwang sich nach oben, wo sich Yan Wushi versteckte.
Dieser Ort war keine echte Höhle. Vielmehr handelte es sich
um einen Riss in der Steinmauer, der aufgrund seines Alters zu einem Spalt
geworden war.
Von Wind und Sand begraben, vom langsamen Marsch der Jahre
geprägt, war die Stadt längst Teil des Untergrunds selbst geworden.
Bevor er fragen konnte, sagte Yan Wushi: „Dort unten müsste
der rote Karneol sein, den Chen Gong sucht."
Vorhin hatte Shen Qiao alle Hände voll zu tun, sich in
Sicherheit zu bringen, deshalb hatte er nicht besonders darauf geachtet. Als er
jetzt nach unten blickte, erkannte er, dass sich unter ihm ein Meer aus
schimmerndem Rot befand. Wären sie am helllichten Tag unterwegs gewesen, wäre
der rote Glanz nicht besonders grell gewesen, da es sich nur um das Licht des
Erzes selbst handelte. Aber es war glänzend, durchscheinend und schön, und in
der Dunkelheit reichte es aus, um ihre Gesichter in einen purpurnen Schimmer zu
tauchen.
Von hier bis nach vorne schlängelte sich der Gang. Links
und rechts erhellten Karneolvorkommen ihre Umgebung, aber sie waren alle tief
in den Felsen eingegraben. Es gab keine Möglichkeit, sie auszugraben.
Sie waren zwar schön, aber wozu brauchte Chen Gong sie? Der
Kaiser von Qi begünstigte ihn sehr und überschüttete ihn mit unendlichem
Reichtum und Ruhm; sogar Murong Qin war bereit, ihm loyal und standhaft zu
dienen. Ganz zu schweigen von dem Geld und den Schätzen, die er besitzen
musste. Der Chen Gong der Vergangenheit hatte nichts, also wäre er vielleicht
bereit gewesen, sein Leben für den Karneol zu riskieren, aber der jetzige Chen
Gong hatte zu viel. Warum sollte er trotz aller Gefahren noch hierher kommen?
Hatte er vielleicht ein anderes Ziel?
Shen Qiao dachte, dass der Chen Gong, mit dem er sich
wieder getroffen hatte, sich als Person längst völlig verändert hatte. Er
konnte seine alte Einsicht nicht mehr nutzen, um seine Pläne und seine
Gerissenheit einzuschätzen.
Er wich seinem Blick aus und schaute zurück. „Vielen Dank.
Warum seid Ihr hier?"
Yan Wushi beantwortete die Frage nicht. „Hier gibt es einen
Pfad, der in den Untergrund führt."
Shen Qiao war überrascht. „Ihr seid schon hinuntergegangen?"
„Ich bin nicht allzu nahe herangekommen. Es waren zwei
Affen in der Nähe, die ihn bewachten."
„Habt Ihr dann die Jadezistrose gesehen?"
Yan Wushi bejahte.
Shen Qiao überprüfte kurz seinen eigenen Zustand. Er hatte
etwa ein Dutzend große und kleine Wunden, die über seinen Körper verstreut
waren. Die meisten davon waren Schnittwunden, die ihm die Affen zugefügt
hatten, als er Yan Wushi beschützt hatte, aber es gab auch Schürfwunden und
blaue Flecken von seinem Sturz. Allerdings waren dies alles Fleischwunden. Auch
das Gift in den Krallen der Affen war nur ein leichtes Gift, das er durch
Zirkulation seines wahren Qi schnell ausstieß.
Im Vergleich dazu waren die Verletzungen, die Chen Gongs
Gruppe erlitten hatte, um einiges schwerwiegender.
„Diese Affen haben hier Hunderte von Jahren gelebt, ohne
das Licht der Welt zu erblicken, und dabei die Spinnen mit menschlichen
Gesichtern und die Jadezistrosen verzehrt. Ihre Häute sind wie Eisen ‒ Waffen
können sie nicht verletzen, es sei denn, sie sind mit wahrem Qi durchdrungen,
und ihre Körper sind so leicht wie eine Schwalbe. Das macht es so schwierig,
mit ihnen fertig zu werden."
Aber Shen Qiaos Laune stieg tatsächlich an. „Dann lasst uns
gehen. Wenn wir schon einmal hier sind, können wir auch gleich den ganzen Weg
gehen. Wenn wir erst einmal die Jadezistrose haben, werden wir bald in der Lage
sein, Eure äußeren Verletzungen zu heilen!"
Yan Wushi blickte ihn an. „Musst du dich ausruhen?"
Shen Qiao schüttelte den Kopf. „Holen wir uns erst die
Jadezistrose, damit wir nicht wieder auf Chen Gongs Gruppe treffen und weitere
Probleme entstehen."
Yan Wushi nickte und fügte nichts mehr hinzu. „Komm mit
mir."
Er stand auf und ging voran, während Shen Qiao ihm folgte.
Als sie diesen Abschnitt des Karneolsvorkommens verließen, verblasste
das rote Leuchten, und ihr Weg wurde wieder in Dunkelheit getaucht. Sie
bewegten sich so leicht wie möglich, und das Geräusch ihres Atems vermischte
sich mit dem Rascheln ihrer Kleidung. Doch ihre tatsächlichen Silhouetten
blieben getrennt, der eine vorne, der andere hinten ‒ dem Eindruck nach
vertraut, in Wirklichkeit aber entfremdet.
Es war keine kurze Strecke, und es gab einige Kurven auf
dem Weg, aber da Yan Wushi sie schon einmal zurückgelegt hatte, war sein Tempo
recht zügig. Nach etwa fünfzehn Minuten blieb er plötzlich stehen. Zum Glück
reagierte Shen Qiao schnell und hielt sofort an, sonst wäre er mit ihm
zusammengestoßen.
Yan Wushi blickte zurück und sagte leise: „Gleich da vorne ist..."
Doch bevor er zu Ende sprechen konnte, schlug ihnen von
vorne ein Gestank entgegen. Shen Qiao zog Yan Wushi hinter sich her, dann hob
er das Schwert in seiner rechten Hand, um zu blocken.
Plötzlich schlug ein massives Gewicht von oben auf ihn ein.
Überrascht wich Shen Qiao drei Schritte zurück, aber er zog schnell sein
Schwert und schlug nach ihm. Der Affe kreischte und sprang zurück, um sich dann
schnell wieder auf ihn zu stürzen. Gleichzeitig stürzte sich ein weiterer Affe
in das Getümmel.
Versteckt in der Dunkelheit, konnte Shen Qiao nichts sehen,
aber seine anderen Sinne waren geschärft. Er wich ein paar Schritte zurück und
wartete, bis die Affen gemeinsam hinübersprangen, dann kanalisierte er das
wahre Qi in seine Klinge und verwandelte sie in einen weißen Bogen. Die Affen
wurden überrumpelt und schrien vor Schmerz, als sie von der Klinge getroffen
wurden, bevor sie Shen Qiao mit noch größerer Wucht angriffen.
Shen Qiao sagte zu Yan Wushi: „Ich werde sie hier aufhalten.
Geht und holt die Jadezistrose!"
Noch bevor er das gesagt hatte, bückte sich Yan Wushi und
zog mehrere Büschel dieser weißen, handtellergroßen Früchte aus dem schmalen
Spalt über dem Karneol heraus. Sie sahen ein wenig aus wie Aloe Vera, und
obwohl sie eigentlich weiß sein sollten, warf das Licht des Karneols einen
schwachen roten Schimmer auf sie. Wenn man sie aufbrach, floss eine
milchig-weiße Flüssigkeit heraus, begleitet von einem subtilen Duft.
Die Legende besagt, dass Jadezistrosen unglaublich wertvoll
sind und Wunden auf wundersame Weise heilen können. Selbst die königlichen
Paläste besaßen vielleicht keine. Aber nachdem er ein paar davon gepflückt
hatte, schenkte Yan Wushi dem Rest keinen einzigen Blick. Stattdessen wandte er
sich dem Karneol unter der Klippe zu, bevor er etwas völlig Unerwartetes tat:
Er zog alle Jadezistrosen heraus, die bereits Früchte getragen hatten,
zerstörte sie und warf sie dann von der Klippe. Schnell verschwanden die Zistrosen
in einem Meer aus rotem Licht.
Das Geräusch eiliger Schritte kam vom anderen Ende des
Ganges. Chen Gongs Gruppe hatte es mit Mühe geschafft, sich der Affen zu
entledigen, um dann auf weitere Spinnen mit menschlichen Gesichtern zu treffen.
Nach einem weiteren kurzen Kampf hatten die Affen sie eingeholt, und sie waren
gezwungen, kämpfend weiterzulaufen. Nun waren sie angekommen und glaubten, das
Licht am Ende des Tunnels gefunden zu haben, aber mit einem Wiedersehen mit
alten Freunden hatten sie nicht gerechnet.
„Daozhang Shen?!"
Chen Gongs Tonfall war sowohl erstaunt als auch skeptisch.
Er hatte geglaubt, dass Shen Qiao den Gruppenangriff der Affen nicht überleben
würde, aber er war nicht nur nicht gestorben, sondern auch früher hier
angekommen als sie.
Es blieb jedoch keine Zeit für Schuldgefühle oder Verhöre,
denn die Affen hatten bereits aufgeholt, und es waren immer noch zwei an der
Spitze. Chen Gongs Auftauchen veranlasste die beiden, ihre Ziele zu wechseln:
Sie hielten sofort alle für Eindringlinge, was Shen Qiao tatsächlich etwas
entlastete.
Die Gruppe von Chen Gong beklagte im Stillen ihr Pech. Sie
hatten geglaubt, dass sie nach all den Strapazen endlich den Karneol erlangen
könnten ‒ sie hatten nicht damit gerechnet, dass ihnen noch ein weiterer harter
Kampf bevorstand. Die Affen waren unerbittlich und grausam. Wenn sie sie nicht
vollständig eliminierten, würden sie nicht einmal in der Lage sein zu gehen,
geschweige denn den Karneol in die Hände zu bekommen.
Alle hatten keine andere Wahl, als ihre Waffen zu ziehen
und sich mit den Affen anzulegen. Allerdings gab es einen kleinen Glücksfall:
Die Affen waren nicht unzerstörbar. Nachdem sie so lange mit Chen Gong und
seinen Männern gekämpft hatten, wurden auch sie langsam müde. Bald schlitzten
Shen Qiao und Murong Qin jeweils einem Affen die Kehle auf und töteten sie.
Die Affen hatten längst eine menschenähnliche Gesinnung
angenommen. Aus Trauer über den Tod ihrer Artgenossen hatten sie auch ein wenig
Angst und versuchten, sich zurückzuziehen. Nur der Anführer der Affen geriet in
Rage und griff sie in noch größerer Raserei an.
Trotz seiner Wut war der Anführer bereits verwirrt, und
nachdem er so lange gegen die Affen gekämpft hatte, hatten alle langsam
begonnen, einige Tricks zu erlernen, anstatt nur zu versuchen, sich mit Gewalt
durchzusetzen. Der Hals war der weichste und schwächste Teil des Affen ‒ wenn
man eine Gelegenheit fand, ihn mit dem Schwert zu durchbohren, würde der Schlag
den Affen zwar nicht enthaupten, aber doch seine Kehle aufschlitzen und ihn
töten.
Innerhalb einer halben Stunde war eine ganze Reihe von
Affen durch ihre Klingen gestorben. Angesichts des bevorstehenden Sieges
verließ Chen Gong langsam den Kreis des Kampfes und ging auf die Klippe zu.
Der Karneol lag nur etwa dreißig Meter unterhalb der Klippe
‒ für diejenigen die Qinggong beherrschten war die Höhe kein Problem. Chen Gong
hatte dafür einen weiten Weg aus der Hauptstadt von Qi zurückgelegt und dabei
sogar fast sein Leben verloren. Jetzt, da er sein endgültiges Ziel vor Augen
hatte, konnte er nicht anders, als aufgeregt zu werden.
Er beruhigte sich, schob all seine nutzlosen Emotionen
beiseite und drehte sich um, um Murong Qin und die anderen anzuschauen.
Von allen, die ihm hierher gefolgt waren, waren nur noch
drei Personen übrig, Chen Gong selbst nicht mitgezählt. Das waren Murong Qin
und sein Neffe Murong Xun sowie ein Mann namens Sa Kunpeng. Die drei waren die
besten Kampfkünstler der Gruppe gewesen, aber sie kämpften alle noch gegen die
Affen und konnten kaum mithalten. Chen Gong hatte nicht die Geduld, zu warten,
bis sie sich umsehen konnten, also sprang er selbst an der Felswand hinunter.
Unten gab es weder Affen noch Spinnen, sondern nur Karneol,
der in Form von Kristallbüschen spross. Ihr rotes Leuchten war weder blendend,
noch erinnerte es ihn an Blut. Vielmehr verströmten sie ein schwaches Gefühl
von harmonischem Frieden. Chen Gong konnte seine Begeisterung nicht zügeln, er
streckte die Hand aus, um sie zu berühren. Die Oberfläche des Kristalls war
glatt und durchsichtig und spiegelte sogar die Umrisse seiner Finger wider.
Erst nach einem Moment beruhigten sich seine aufgeregten
Gefühle langsam wieder.
Chen Gong sah sich um. Diese natürlich geformten Kristalle
waren unvergleichlich hart und konnten nicht einfach entfernt werden. Dazu
wären wahrscheinlich Dutzende, ja Hunderte von Männern nötig, die sie mit einer
Axt abhackten.
Aber Chen Gong hatte nicht die Absicht, den Karneol
mitzunehmen. Es stimmte zwar, dass sie unbezahlbar waren, aber das war nie sein
Ziel gewesen.
Er band das Schwert Tai'e auf seinem Rücken los und suchte
dann den Karneolkristall mit der schärfsten Schneide. Er drückte das Schwert
auf den Karneol, genau dort, wo der Griff mit der Klinge verbunden war.
Mit einem leisen Klicken löste sich der Griff von der
Klinge. Auf diese Weise hatte er ein legendäres Schwert, das seit Generationen
weitergegeben wurde, in zwei Teile zerbrochen.
Doch auf Chen Gongs Gesicht machte sich ein Ausdruck der
Freude breit. Er warf die Klinge beiseite und zog dann vorsichtig ein kleines
Stück Seide aus einer Vertiefung im Griff heraus.
Die Seide war mit Worten vollgestopft. Chen Gong
betrachtete sie eine Weile, und die Freude auf seinem Gesicht wurde immer
heller und heller. Er stand einfach zwischen dem Karneol und begann, sorgfältig
zu lesen.
Doch nach einem Moment wurde seine Miene plötzlich besorgt.
Er blickte nach unten und sah, dass sich die Handfläche seiner rechten Hand
bereits unbemerkt violett verfärbt hatte und sich langsam seinen Arm hinaufzog.
Ein kribbelnder Schmerz begleitete ihn auf seinem Weg, ein Juckreiz in der
Qual, der ihn dazu brachte, daran zu kratzen. Und das tat Chen Gong auch, aber
der Juckreiz hörte nicht auf ‒ er kratzte, bis es blutete, ohne Erfolg.
Unter der Haut fühlte es sich an, als ob ihn Tausende von
Insekten beißen würden, unerträglich schmerzhaft und juckend. Seine Venen
traten hervor und breiteten sich in Richtung des Blutflusses aus, während sie
sich langsam in Richtung seines Handgelenks Ausbreiteten.
Chen Gong brauchte niemanden, der ihm sagte, dass er
vergiftet worden war.
Er hatte keine Zeit, sich um irgendetwas anderes zu
kümmern, sofort kletterte mit ein paar Sprüngen die Felswand hinauf und kehrte
zum ursprünglichen Gang zurück. Zu diesem Zeitpunkt hatten Murong Qin und Shen
Qiao es geschafft, mehr als die Hälfte der Affen zu töten und den Anführer zum
Rückzug zu zwingen, während Yan Wushi irgendwie einen Mechanismus in der Wand
gefunden hatte. Ein massiver Felsbrocken stürzte herab und versperrte den
Durchgang, und alle nutzten die Gelegenheit, um sich zurückzuziehen. Der
Felsbrocken trennte sie von den Affen, so dass die gesamte Gruppe eine Pause
einlegen konnte, um zu verschnaufen.
Aber Chen Gong war vollkommen mit der Tatsache beschäftigt,
dass er vergiftet worden war; er hatte keine Zeit, sich um die Affen zu
kümmern. Murong Qin sah seinen erschrockenen Gesichtsausdruck und lief schnell
zu ihm hin, um ihn zu unterstützen.
„Schnell! Beeilt Euch! Habt Ihr ein Gegenmittel dabei?"
Murong Qins Blick landete auf seiner Handfläche, und er
konnte seine Besorgnis nicht verbergen. „Mein Herr, das ist...?!"
Die violett-blaue Farbe hatte bereits begonnen, über sein
Handgelenk zu kriechen.
Chen Gong brüllte schon fast: „Gegengift!"
Er hatte am Fuße der Klippe schon einige genommen, aber sie
waren alle wirkungslos. Jetzt konnte er nur noch auf Murong Qin hoffen.
Aber kein Gegengift konnte alles heilen. Alles, was Murong
Qin bei sich hatte, hatte sicherlich auch Chen Gong. Nachdem er viele Pillen
vergeblich geschluckt hatte, war Chen Gong schon am Rande der Verzweiflung.
Er hatte nicht damit gerechnet, dass er, nachdem er alles
daran gesetzt hatte, sein Ziel zu erreichen, wegen so etwas sein Leben
verlieren würde.
„Hat Daozhang Shen eine Methode, dieses Gift zu heilen?",
fragte er heiser. Als ob Shen Qiao seine letzte Hoffnung wäre, war sein Blick
auf ihn voller verzweifelter Erwartung.
Shen Qiao hatte nicht einmal eine Ahnung, wie er überhaupt
vergiftet worden war. Er hatte nur gesehen, wie Chen Gong die Klippe
hinuntergesprungen war, und im nächsten Moment war er vergiftet zurückgekehrt. „Ist
da unten etwas Giftiges?"
„Es ist der Karneol! Der Karneol ist unglaublich giftig!
Wisst Ihr, wie Ihr mich retten könnt? Ich habe gehört, dass der Xuandu-Berg
auch in der Raffination von Medizin unübertroffen ist, und Ihr seid der
Sektenanführer! Ihr müsst Euch mit allen möglichen Heilmitteln auskennen. Wenn Ihr
mich retten könnt, gebe ich Euch dafür alles, was ich habe!"
Shen Qiao schüttelte den Kopf. „Ich bin in aller Eile
aufgebrochen und unter Zwang hierher gekommen. Ich hatte keine Zeit, so etwas
wie ein Gegenmittel mitzunehmen."
Aber Chen Gong hielt ihn nur für unwillig. Er fischte ein
Jadestück aus seinem Revers und warf es Shen Qiao zu. „In Wahrheit habe ich
damals, als Ihr zugestimmt habt, mit uns zu reisen, jemanden beauftragt, den
alten Mann zu befreien. Inzwischen ist er sicher schon wieder zu Hause bei
seiner Enkelin. Wenn Ihr Euch immer noch Sorgen macht, könnt Ihr nach Eurer
Rückkehr mit dieser Jade zum Gasthaus Yunlai in der Hauptstadt gehen und nach
ihm fragen. Ich habe den Gastwirt dafür bezahlt, dass er den alten Mann dort
nur vorübergehend festhält. Selbst wenn er ihn nicht freigelassen hat, könnt
Ihr ihn freilassen, wenn Ihr dieses Jadestück zum Gastwirt bringt. Ich weiß,
dass Ihr ein aufrechter Gentleman seid, Ihr habt auch mir schon oft das Leben
gerettet. Ich habe Euch dieses Mal nur mitgenommen, weil ich keine andere Wahl
hatte. Ich hatte nie die Absicht, jemanden zu verletzen! Bitte, um unserer
alten Freundschaft willen, retten Sie mich!"
Er sprach unglaublich schnell; man konnte sich vorstellen,
wie sehr er in Panik war.
Shen Qiao sagte hilflos: „Ich habe wirklich kein Gegengift."
In dem Moment, als er das sagte, wurde Chen Gongs Gesicht
aschfahl.
Er versuchte, das Gift zu vertreiben, indem er sein wahres
Qi zirkulieren ließ, aber das schien das Eindringen des Giftes nur noch zu
beschleunigen. Als er sah, dass die bläuliche Verfärbung bereits seinen
Ellbogen erreichte, biss Chen Gong die Zähne zusammen und sagte zu Murong Qin: „Schnell,
schneide mir den Arm ab!"
Doch in diesem Moment meldete sich plötzlich Yan Wushi zu
Wort, der sich die ganze Zeit über schweigend in der Dunkelheit versteckt
hatte. „Warum fragt Ihr nicht mich, ob ich eine Idee habe?"
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yan hat also das karneol und auch die jadezistrose gefunden. so konnte er einige pflücken. aber wieso hat er den rest runter geworfen. gong ist also auch jetzt da und shen ist vor im angekommen. gleich macht er sich auf den weg runter zum kaneol. als das was er lass war das wichtige wieso er das kaneol wollte . doch jetzt hat er sich selbst vergiftet nur weil er nicht warten konnte. kann es sein das diese jaderose ein gegengift mittel gewesen wäre.yan ist sehr raffienirt. was wird er im woll vor schlagen.
AntwortenLöschenMeine Vermutung ist, dass in dem Schwert der Fam. Xie eine der 5 Schriftrollen versteckt wurde, deshalb wollte Yan Wushi auch zu der Auktion. Um an die Schriftrolle heranzukommen, muss man das Schwert mit dem Karneol öffnen, daher war Chen Gong daran so interessiert. Als Yan Wushi hörte, was Chen Gong haben wollte, war das Yan Wushi sofort klar. Ebenso wusste er, dass die Schriftrolle mit einem Gift beschichtet ist, um evtl. Unbefugte gleich durch das Lesen zu beseitigen. Ebenso weiß er, dass die Jadezistrose das Gegengift ist. Daher hat er alle überflüssige Jadezistrose vernichtet, so dass Cheng Gong für das Gegenmittel allein auf ihn angewiesen ist
LöschenChen Gong muss sich ziemlich geärgert haben, dass Shen Qiao trotz aller Schwierigkeiten doch noch früher angekommen ist als er selbst.
LöschenAber Yan Wushis Handlungen haben einen Sinn und einen ganz bestimmten Zweck, leider erfährt das Chen Gong jetzt auch. Irgendwie fand ich es "gerechtfertigt" und "erholsam", wie Yan Wushi mit Chen Gong umgegangen ist. Bei manchen Leuten hilft die größte Freundlichkeit nicht mehr weiter, irgendwann muss man sie ignorieren oder in ein kleines bisschen ihrer Medizin wieder zurückgeben.
Ich habe es endlich geschafft, die letzten 5 Kapitel nachzulesen. Leider hatte die spannende Geschichte von MIST meine Aufmerksamkeit etwas abschweifen lassen.
AntwortenLöschenShen Qiao und Yan Wushi sind aber schon ein seltsames Gespann. Ich bin mir immer nicht sicher, ob die sich mögen oder nicht. Aber die anderen Persönlichkeiten sind ja zum Schreien komisch. Und wie Shen Qiao immer wieder die Augenrollt oder überlegt, ihn zu schlagen. Ich habe mich wirklich bei der bildlichen Vorstellung amüsiert.
Mal sehen, was Yan Wushi nun mal wieder für ein Ass im Ärmel hat.
MIST lese ich gerade eben selber und kann es voll und ganz verstehen, das meine Werke hier und da vernachlässigt werden.
LöschenZu Shen Qiao und Yan Wushi:
Shen Qiao mag Yan Wushi nicht, er vertraut ihm nicht und verbringt nur mit ihm die Zeit, weil er den einen Kaiser unterstützt den Shen Qiao für gut hält.
Yan Wushi vertraut Shen Qiao nicht, weil er denkt das Gutmenschen nur solange gut sind bis sie selber in die Zwickmühle geraten oder das Gut sein zu ihrem Nachteil wird.
Aber eine Änderung in dieser Meinung wird aber noch folgen, die von Yan Wushi kommt aber zu erst. XD
Ein superfieses Ass, das seinem Charakter zu 100% entspricht.