Alle kannten sich schon längst. Diesmal brauchten sie sich nicht vorzustellen. Yan Shou hatte einen seiner Arme durch Shen Qiao verloren, und als er ihn sah, entbrannte seine mörderische Absicht. Mehr als jeder andere hier wünschte er sich, Shen Qiao zu töten und seinen Hass zu stillen.
Aber Chen Gong schaffte es trotzdem, zu lächeln. „Es ist
schon eine Weile her, seit wir uns in Ruoqiang getrennt haben. Geht es Daozhang
Shen gut?"
Shen Qiao schien nicht mit ihm sprechen zu wollen ‒ er
machte sich nicht einmal die Mühe, ihm eine oberflächliche Antwort zu geben.
In der Vergangenheit hatte Chen Gong ein erstaunlich hohes
Maß an Stolz besessen. Wann immer er jemandem begegnete, der auf ihn
herabschaute, geriet er in Rage und krempelte die Ärmel hoch, um sich ohne ein
weiteres Wort mit ihm zu prügeln. Doch die Zeiten hatten sich geändert. Jetzt,
wo er große Macht und Ansehen genoss, hatten sich auch seine Ansichten und sein
Denken entsprechend erweitert. Anstatt sich darüber zu ärgern, dass Shen Qiao
ihm die kalte Schulter zeigte, versuchte er ihn mit einem freundlichen Lächeln zu
überreden. „Daozhang Shen, der Buddhismus und der Daoismus waren eine lange
Zeit verboten, aber in dem Moment, als Seine Majestät aufstieg, hob er diese
Verbote auf. Versteht Daozhang, was das bedeutet?"
Shen Qiao erinnerte sich noch. Damals in dem zerstörten
Tempel hatte Chen Gong selbst einen einzigen Pfannkuchen mit Eselsfleisch als
Schatz betrachtet und konnte kaum lesen. Doch jetzt sprach er mit Shen Qiao
über das Ziel des Kaisers, die Verbote von Buddhismus und Daoismus aufzuheben.
Wahrscheinlich hätte die Stiefmutter, die Chen Gong aus dem Haus geworfen
hatte, sich kaum träumen lassen, was aus ihrem Stiefsohn in der Gegenwart
geworden war. Wenn er die beiden miteinander verglich, konnte Shen Qiao nur
spüren, dass das Leben wirklich unberechenbar und unergründlich war, besonders
in turbulenten Zeiten. Solange ein Mensch bereit war, seine Scham und seine
Moral über Bord zu werfen, solange er ehrgeizig, kühn und skrupellos genug war,
konnte er wie Chen Gong werden: ein Musterbeispiel, das andere dazu ermutigte,
sich zu größeren Höhen aufzuschwingen.
„Was bedeutet das?", fragte Shen Qiao gleichgültig.
Chen Gong lächelte. „Es bedeutet, dass Seine Majestät keine
Vorurteile gegenüber Buddhismus und Daoismus hat", sagte er. „Solange sie
bereit sind, dem Hof die Treue zu schwören, wird Seine Majestät sie fair und
gleich behandeln, ganz gleich, welcher Disziplin sie angehören. Daozhang Shen
stammt vom Xuandu-Berg ‒ einst wurdet Ihr zum Sektenanführer gewählt, der
absolut pflichtbewusst war. Doch Schurken haben Euch ausgenutzt und Eure
Position gestohlen. Wenn Ihr es wünscht, ist Seine Majestät bereit, Euch bei
der Wiedererlangung Eurer Position zu unterstützen. Gegenwärtig wird der Xuandu-Berg
in der daoistischen Disziplin allmählich vom Qingcheng-Berg verdrängt, aber mit
der Unterstützung des Hofes wäre die Wiedererlangung seines Ruhmes als die daoistische
Sekte Nummer eins der Welt so einfach wie ein Fingerschnippen. Was denkt Daozhang
Shen?"
Dou Yan war aufgeweckt. Obwohl sie nicht wusste, was er
über die verschiedenen Machtgruppen innerhalb der Jianghu sagte, konnte sie die
Überzeugungsabsicht in Chen Gongs Worten erkennen. Auf der anderen Seite
standen drei Leute, doch sie schienen von der Stärke dieses Daozhangs, der sie
trug, so viel Angst zu haben, dass sie lieber versuchten, ihn mit Vorteilen zu
locken, als sich mit ihm zu prügeln.
War das genug, um Shen Qiao zu überzeugen? Dou Yan war ein
wenig beunruhigt, und sie konnte nicht anders, als sein Revers etwas fester zu
umklammern.
Aus den Augenwinkeln sah sie Yuwen Song, dessen Hand gerade
in der von Shen Qiao lag. Obwohl sein Gesicht steif war, verriet auch sein
Blick eine gewisse Besorgnis ‒ er machte sich offensichtlich die gleichen
Sorgen.
Baoyun mischte sich ein. „Das stimmt, Daozhang Shen. Ewige
Freunde gibt es in dieser Welt nicht, und ewige Feinde auch nicht. Die
Hehuan-Sekte hat Euch in der Vergangenheit beleidigt, aber das lag daran, dass
wir auf verschiedenen Seiten standen und unseren eigenen Meistern dienten. Sang
Jingxing hat mir erzählt, dass Ihr ihm damals in die Hände gefallen seid, weil
Yan Wushi Euch gefesselt und ihm übergeben hat, um ihn dann mit seinen Worten
zu ködern. Deshalb hat er ein solches Versehen begangen. Letztendlich sollte
unser gemeinsamer Feind Yan Wushi sein. Seine Majestät möchte Talente aus der
ganzen Welt heranziehen. Unsere Hehuan-Sekte war in der Vergangenheit mit den
buddhistischen Sekten verfeindet, aber jetzt sind wir alle bereit, uns Seiner
Majestät zu widmen. Wenn sich die daoistischen Sekten ebenfalls anschließen,
wäre das eine noch viel schönere Geschichte. Wenn die Welt erst einmal geeint
ist, wird das Ansehen des Daoismus steigen wie ein Schiff auf hoher See. Da
Seine Majestät den Daoismus so sehr schätzt, wäre er hocherfreut, Ihnen sogar
das Amt des Staatspräzeptors zu übertragen, ganz zu schweigen vom Xuandu-Berg
als Sektenanführer."
Er hatte sich an jenem Tag bereits von Shen Qiaos Stärke
überzeugen können ‒ der Arm von Han Shou war vor seinen Augen abgetrennt
worden. Baoyun schätzte, dass sein Schicksal, selbst wenn er gegen Shen Qiao
kämpfen würde, nicht viel besser sein würde als das von Yan Shou.
Yan Shou wollte sich für seinen Arm rächen, aber er war
nicht von Hass geblendet ‒ einen so mächtigen Gegner konnte er natürlich nicht
allein gegenübertreten.
Wenn Bai Rong hier wäre, würde sie sicherlich voller
Ehrfurcht sein. Als sie Shen Qiao zum ersten Mal getroffen hatte, war er blind
und geknechtet gewesen, ohne auch nur einen Funken Kampfkunst. Er konnte sich
nur hinlegen, um von anderen zertrampelt zu werden. Doch innerhalb weniger
Jahre war Shen Qiao, der einst nichts besaß und über den jeder hinweggehen
konnte, Schritt für Schritt wieder aufgestiegen, bis zu einem Punkt, an dem
selbst die Ältesten der Hehuan-Sekte nicht mehr bereit waren, ohne Vorbereitung
gegen ihn zu kämpfen.
„Als der vorherige Kaiser noch lebte, betrat ich einmal den
Palast und traf ihn", sagte Shen Qiao. „Damals erwähnte er bereits seine
Bereitschaft, mir zur Hand zu gehen, um Xuandus Violetten Palast zu einem
Eckpfeiler des Daoismus zu machen. Wenn ich zustimmen wollte, hätte ich damals
schon zugestimmt. Warum sollte ich bis jetzt warten? Wenn es um Prestige und
Integrität geht, war der vorherige Kaiser sicherlich zuverlässiger als Yuwen
Yun."
Seine Verachtung für Yuwen Yun war in seinen Worten
deutlich zu hören.
„Nun gut", sagte Chen Gong. „Es scheint, dass Daozhang
Shen sich lieber für diese mit ihm nicht verwandten kleinen Kinder einsetzen
würde. Dieser Chen wird Euch aus Rücksicht auf unsere frühere Freundschaft eine
Mahnung geben. Dies zu tun, bedeutet, sich direkt gegen den Hof zu stellen. Von
nun an werden die Buddhisten, die Hehuan-Sekte und sogar die Mitglieder des
Hofes selbst Euch niemals akzeptieren. Sobald die Zhou-Dynastie die Welt
vereinigt, werdet Ihr der gemeinsame Feind aller Menschen unter dem Himmel
sein. Habt Ihr Euch das gut überlegt?"
Shen Qiao zeigte einen Ausdruck von leichtem Erstaunen. „Freundschaft?",
wiederholte er. „Welche Freundschaft haben wir denn? Die Freundschaft, in der Ihr
mich für Euren persönlichen Vorteil verkauft habt, in der Ihr, um nicht Mu
Tipos männliche Konkubine zu werden, das Unglück auf mich gelenkt habt?"
Es war kaum zu glauben, dass der Tag kommen würde, an dem
dieser Gentleman jemanden verhöhnen würde. Wäre Chen Gong nicht so schamlos
gewesen und hätte er nicht so einen schlechten Eindruck von der Hehuan-Sekte,
hätte Shen Qiao diese Worte auch nicht gesagt.
Bei der Erwähnung der Vergangenheit überzog ein seltsamer
Ausdruck Chen Gongs Gesicht ‒ Verlegenheit, Schuldgefühle und auch Wut. Es war,
als hätte man ihm das Gesicht weggerissen; er kochte vor Schmerz.
„Ihr seid immer der Zeit hinterher, Shen Qiao",
spottete er. „Da dies der Fall ist, könnt Ihr mir keine Vorwürfe machen."
Yan Shou knirschte schon seit einer Weile mit den Zähnen wegen
Shen Qiao. In seinen Augen waren die Worte von Baoyun und Chen Gong völliger
Unsinn. In der Jianghu wurde das Amt durch die Fäuste vergeben ‒ wer am
härtesten zuschlug, wessen Kampfkunst am stärksten war, hatte das letzte Wort.
Der Verlust seines Arms an diesem Tag war eine tiefe Schande, die er sein
ganzes Leben lang nicht vergessen würde. Unabhängig davon, ob Shen Qiao auf
Chen Gongs Überredungskünste einging oder nicht, würde er ihn töten. Kaum waren
diese Worte aus Chen Gongs Mund gesprochen, sprang Yan Shou plötzlich hervor
und stürzte sich blitzschnell auf Yuwen Song, der neben Shen Qiao stand.
Sein Ziel war klar: Er würde Yuwen Song angreifen und Shen
Qiao ablenken, indem er ihn zwang, ihn zu schützen und eine Schwachstelle zu
offenbaren.
Die Geschwindigkeit von Yan Shou war immens. Sein Plan
hatte sich gerade erst formiert, und seine Hand hatte Yuwen Song bereits
erreicht und war kurz davor, sein Haar zu streifen. Wie erwartet, hob Shen Qiao
sein Schwert, um zu blocken, und Yan Shou hatte dies bereits vorhergesehen ‒ er
drehte sich plötzlich und schlug nach Dou Yan in Shen Qiaos Armen!
Wenn dieser Schlag direkt auf dem Scheitel von Dou Yans
Kopf landete, war es sicher, dass der Schädel des Mädchens aufplatzen würde und
sie mit einem blutüberströmten Gesicht sterben würde.
Baoyun und Chen Gong blieben natürlich nicht untätig ‒ in
dem Moment, in dem Yan Shou angriff, bewegten sich auch die beiden und griffen
Shen Qiao aus verschiedenen Richtungen an.
Chen Gongs Kampffähigkeiten schienen sich seit Ruoqiang
noch einmal verbessert zu haben. Sein Schwert bewegte sich wie die rollenden
Wellen, so schnell wie eine giftige Schlange, begleitet von Schichten von
kräuselndem wahren Qi. Eine sorgfältige Untersuchung ergab, dass seine
Kampfkünste außerordentlich vielseitig waren ‒ sie waren eine Verschmelzung der
Stärken mehrerer Lehren.
Chen Gong begann als Liebling am Hof. Shen Qiao hatte ihm
einen Einblick in den Weg der Kampfkunst gegeben, aber derjenige, der ihn
persönlich in der Kampfkunst unterrichtet hatte, war Mu Tipo. Mu Tipos
Kampfkünste waren jedoch nur als zweitklassig zu bezeichnen, und Chen Gong
erkannte schnell, dass er nur wenig von ihm lernen konnte. Mit seinem
unglaublichen Talent und seinem perfekten Gedächtnis begann er, sich immer
größere Ziele zu setzen. Nachdem er begonnen hatte, dem Kaiser von Qi Gao Wei,
zu folgen, konnte Chen Gong natürlich noch mehr Kampfexperten aus Qi kennenlernen.
Dazu gehörten auch Murong Qin und die Mitglieder der Hehuan-Sekte. Chen Gong
integrierte die Kampfkünste, die er aus der Schriftrolle der Zhuyang-Strategie
gelernt hatte, die er sich unbewusst und ohne es zu wissen eingeprägt hatte, und
begann, unbemerkt von ihm selbst, auf dem Pfad der Kampfkunst immer höher zu
steigen.
Als jemand, der so begabt war wie feine Jade, stand er Shen
Qiao oder Yan Wushi in nichts nach ‒ er konnte sie sogar übertreffen. Wäre Tao
Hongjing hier, hätte er ihn ebenfalls gepriesen und ihn zu einem vom Himmel
gesegneten Wunderkind erklärt. Turbulente Zeiten brachten nicht nur Helden,
sondern auch ehrgeizige Eroberer hervor. Diese Welt hatte Chen Gong viel Raum
gegeben, sich zu entfalten. Er war dazu bestimmt, außergewöhnlich zu sein.
Hier und jetzt schien der Schwertstreich, den er gegen Shen
Qiao ausführte, eine modifizierte Version von Murong Qins Säbeltechniken zu
enthalten, aber auch einen Zweig der Schwerttechniken der Zhongnan-Sekte. Sie
enthielt sowohl die strenge Unerbittlichkeit des Säbels als auch die flinke
Beweglichkeit des Schwertes der Zhongnan-Sekte. Das Schwertqi stieg in Strömen
auf, wie weißer Schnee oder flatternde Weidenkätzchen, die Flocke für Flocke
herabschwebten. Sie schienen überall zu sein und waren doch kaum wahrnehmbar, so
dass sie für einen Gegner schwer zu lesen waren.
Yan Shou war von Abscheu erfüllt, während Baoyun auf eine
Gelegenheit wartete, Shen Qiao unvorbereitet zu treffen. Darüber hinaus behielt
Chen Gong bei jedem seiner Schritte eine erdrückende Nähe aufrecht. Keiner der
drei war eine leichte Beute, doch Shen Qiao benutzte nur einen Arm, um sie
abzuwehren, während er mit dem anderen Dou Yan festhielt. Außerdem musste er
Yuwen Song beschützen. Und das alles, während aus allen Richtungen Angriffe auf
ihn niederprasselten, wie ein allumfassendes Netz, das ihm keinen Raum zur
Flucht ließ.
Aber Shen Qiao lief nicht weg.
Tatsächlich wich er nicht einmal zurück.
Er zog sein Schwert aus der Scheide und schlug horizontal
auf die drei Feinde ein, die sich ihm aus drei Richtungen näherten.
Er machte nur eine einzige Bewegung, und zwar eine ohne
Schnörkel, schlicht und einfach.
Oben vor den Toren der Stadt konnte Puliuru Jian, der vor
Angst schwitzte, leise das Rauschen der Wellen hören, fast so, als ob sie vom
fernen Horizont heranrollten. Doch sie klangen auch wie ein Grollen, das aus
den Tiefen der Erde kam.
Er konnte deutlich sehen, dass sich die Klinge von Shen
Qiaos Schwert in weiße Wellen zu verwandeln schien, die sich sofort, eine nach
der anderen, nach außen wogten.
Wenn man von wahrer Kraft erfüllt ist, werden alle Dinge
vergänglich. Wahre Kunst ist bescheiden, und Einfachheit ist die größte
Raffinesse.
Chen Gong, Yan Shou und Baoyun ‒ die weißen Wellen
verschlangen alle drei. Und obwohl es eindeutig nur einen Shen Qiao gab, schien
er sich in viele gespalten zu haben. Alle drei Angreifer spürten eine
unvergleichliche Bedrückung, und ihre Angriffe wurden nicht nur zunichtegemacht,
sondern prallten an den Männern ab und zwangen sie, ihre eigenen Techniken zu
erleiden.
Liu Fang, dem die Kampfkünste nicht fremd waren, rief
sofort alarmiert: „Ist dieser Shen Qiao ein Monster? Wie konnte er sich
plötzlich in zahllose Kopien aufspalten?"
„Das ist eine Art von Illusion", erklärte Puliuru
Jian, „die sich aus seiner Schwertstufe ergibt. Wenn es um den Weg des
Schwertes geht, haben Shen Qiaos Leistungen dort bereits den Gipfel der
Perfektion erreicht. Ich fürchte, selbst wenn man ihn mit dem Qi Fengge der
Vergangenheit vergleicht, hat er seinen Meister bereits übertroffen!"
Selbst Liu Fang hatte schon von Qi Fengge gehört. Es gab
nur wenige Kampfkünstler-Großmeister auf der Welt, aber jeder dieser
Großmeister konnte sich zweifellos in die Mitte von Tausenden von berittenen
Soldaten begeben, eine bestimmte Person enthaupten und dann ohne Probleme
wieder gehen. Der Hof würde alles tun, um sie für sich zu gewinnen. Selbst
jemand, der so eigensinnig war wie Yuwen Yong, hatte sich auf Yan Wushi
verlassen, und er hatte sich vor ihm nie als Kaiser aufgespielt.
Im Moment mochte es Shen Qiao im Vergleich zu einem wahren
Großmeister an Temperament mangeln, aber es würde keine acht oder zehn Jahre
dauern, um dieses Temperament zu erreichen. Als Liu Fang dies hörte, wurde er
etwas ängstlich und sagte eilig: „Ich habe ihnen nicht befohlen, auf Shen Qiao
zu schießen. Ihr habt das auch gesehen, Herzog von Sui. Wir standen unter dem
Befehl des Kaisers, wir hatten keine andere Wahl. Wenn Shen... ähm, Daozhang Shen
etwas falsch versteht, müsst Ihr mir helfen, es aufzuklären!"
Puliuru Jian stimmte zu. „Ja, der Oberbefehlshaber hatte
seine offiziellen Pflichten und keine persönlichen Motive. Jian versteht das
natürlich."
Liu Fang atmete innerlich erleichtert auf. Sein Blick wurde
wieder auf die Kämpfe unter ihnen gelenkt. „Glaubt Ihr, dass Chen Gongs Gruppe
gewinnen kann?"
Sie waren nicht die Einzigen, die den Kampf beobachteten.
Die Soldaten oben auf den Toren starrten starr auf diese unvergleichlich
wunderbare Auseinandersetzung. Unter ihren Blicken tanzten und blitzten die
Waffen, und mörderische Absichten strömten in alle Richtungen. Shen Qiao beschützte
weiterhin die beiden kleinen Kinder und konnte sich trotz dieser Last mit
Leichtigkeit bewegen. Die Soldaten konnten nicht anders, als große Bewunderung
auszusprechen.
Die Menschen dieser Zeit schätzten Helden. Obwohl sie durch
die Befehle des Kaisers behindert wurden und gezwungen waren, Yuwen Song
anzugreifen, hatte Yuwen Xian immer großes Ansehen innerhalb des Militärs
besessen. Shen Qiao hätte damit nichts zu tun haben dürfen, und doch war er bereit,
sich für zwei kleine Kinder in Gefahr zu begeben. Wie könnte ein normaler
Mensch angesichts eines solchen Maßes an Großzügigkeit und Sentimentalität
nicht von tiefer Verehrung erfüllt sein?
An dem Tag, an dem Shen Qiao Kunye getötet hatte, waren nur
die Mitglieder der Bixia-Sekte anwesend gewesen. Obwohl es eine weltbewegende
Szene war, wussten nur wenige Menschen davon. Aber zu diesem Zeitpunkt waren
alle Augen auf ihn gerichtet, als er gegen eine große Zahl von Gegnern kämpfte
und sie im Alleingang besiegte.
Mit diesem Kampf war sein Name dazu bestimmt, die Welt zu
erschüttern!
Shen Qiao schirmte Yuwen Song hinter sich ab, während er
Dou Yan in einem Arm hielt.
Er baute Schicht um Schicht Schwertschilde auf, die Chen
Gong und Baoyun vorübergehend abwehrten. Die Schneide der Klinge bebte. Dann,
wie der helle Mond, der die Wolken durchstößt, überströmt ihr Licht und sie stach
bösartig auf Yan Shou ein.
Yan Shou schlug dreimal nacheinander mit der Handfläche zu,
doch sie prallten alle am Schwertqi ab und zwangen ihn, mehrere Schritte
zurückzufallen. Er hatte gedacht, dass Shen Qiao mit der Teilnahme von Chen
Gong und Baoyun überwältigt sein würde und ihm keine Aufmerksamkeit schenken
könnte. Niemals hätte er sich vorstellen können, dass Shen Qiao die beiden
anderen völlig ignorieren würde. Das Schwertqi schwappte mit einer Kraft, die
Flüsse und Meere umwälzen konnte, auf ihn zu.
Schnell hob er seine Handfläche, um es abzuwehren, aber in
dem Moment, in dem er den Arm hob, spürte er einen unerträglichen, stechenden
Schmerz ‒ das Schwertlicht hatte bereits sein Gesicht erreicht!
Seine gesamte Hand wurde von dem grenzenlosen weißen Licht
verschlungen. Der Schmerz war wie an dem Tag, an dem er seinen Arm verloren
hatte. Er konnte nichts gegen den Schrecken tun, der in seinem Herzen aufstieg,
und zum ersten Mal in seinem Leben wollte er den Schwanz einziehen und fliehen.
Sein Kampfeswille schwand, seine mörderische Absicht wurde
gewaltsam ausgelöscht. In diesem Moment konnte Yan Shou nur noch daran denken,
heil zu entkommen. Aber er hatte vergessen, dass er in dem Moment, in dem der
Gedanke an einen Rückzug aufkam, bereits verloren hatte.
Das grenzenlose Schwertlicht nahm seine Sicht in Beschlag,
aber es gab nur ein Schwert, und das, was sich durch Yan Shous Rücken und in
sein Herz bohrte, war auch nur dieses eine Schwert.
Yan Shou senkte den Kopf. Er sah die Spitze von Shanhe
Tongbei, die bereits rot gefärbt war.
Das war sein Blut.
Das blutverschmierte Shanhe Tongbei summte weiter. Es war
ein sehr leises Geräusch, aber Yan Shou stellte merkwürdigerweise fest, dass er
es hören konnte, und zwar sehr deutlich.
Vielleicht lag es daran, dass die Klinge in seinem Körper
vergraben war.
Noch bevor er sich dessen vergewissern konnte, hatte Shen
Qiao das Schwert bereits aus seinem Rücken gezogen. Yan Shou stolperte einige
Schritte vorwärts und sackte dann mit einem dumpfen Aufprall auf die Knie.
Hinter ihm ging der Kampf weiter, aber seine Teilnahme war
nicht mehr erforderlich.
Voller Ehrfurcht konnte Puliuru Jian nicht anders, als von
den Stadttoren aus zu rufen: „Ein wahrer Held!"
Die Menschen um ihn herum sagten zwar nichts, aber ihre
Mienen zeigten deutlich, dass sie dasselbe empfanden.
Egal zu welcher Zeit und an welchem Ort, ein solch
berühmter Held würde gepriesen und bewundert werden.
Unterhalb der Stadtmauern ließ der Tod von Yan Shou die
Gesichter von Baoyun und Chen Gong erschrecken, doch sie ließen nicht von ihrem
Angriff ab. Stattdessen vermieden sie mit der Heftigkeit eines Sturms eine
direkte Konfrontation mit Shen Qiao und nahmen stattdessen Dou Yan und Yuwen
Song ins Visier.
Da Shen Qiao diese beiden Kinder als seine Schwachpunkte
auserkoren hatte, sandte der Angriff auf diese Kinder eine Botschaft aus: Wenn
es um Leben und Tod ging, zählte nur Sieg oder Niederlage, und zwar ohne
Rücksicht auf die Mittel.
Wenn sie Shen Qiao heute nicht töten konnten, würde er
ihnen in Zukunft definitiv zum Verhängnis werden!
Dieser Gedanke tauchte fast gleichzeitig in den Köpfen von
Chen Gong und Baoyun auf.
Chen Gongs Klinge war unglaublich schnell, aber Baoyuns
Bewegungen waren eher von der unheimlichen Sorte. Der eine griff von links, der
andere von rechts an, während sie im Gleichklang arbeiteten. Beide wussten,
dass das Schwertqi von Shen Qiao, so mächtig es auch sein mochte, nicht
unaufhörlich wie ein unerschöpflicher Fluss fließen konnte.
Shen Qiao sprintete ebenfalls auf Yuwen Song zu, aber
nicht, um ihn zu schützen. Stattdessen warf er ihm Dou Yan zu.
Auch ohne seine Anweisungen verstand Yuwen Song sofort, was
er da tat. Er streckte beide Arme aus und fing Dou Yan auf, die einen ganzen
Kopf kleiner war als er.
Mit einem Zucken seiner Ärmel schleuderte Shen Qiao beide
mehrere Meter weit weg, drehte sich dann um und fegte zurück.
Er stürmte mit der Kraft einer großen, wogenden Welle vor,
seine Gestalt war wie eine nach oben gewölbte Steinbrücke, als sie sich zeigte.
Man konnte vage die Macht eines Kaisers der vom Himmel herabsteigen sehen, eine
völlige Umkehrung der unvoreingenommenen und ruhigen Energie, die sein Schwert
in der Vergangenheit freigesetzt hatte.
Chen Gong löste diesen Schwung vollständig auf und stieß
seine Klinge mit sicheren und geschmeidigen Bewegungen in den Schwertschild von
Shen Qiao.
Freude machte sich in ihm breit, doch im selben Moment
stellte er fassungslos fest, dass sein Ziel irgendwie Baoyun geworden war.
Hinter ihm!
Sein Gefühl der Wachsamkeit war geweckt, er drehte abrupt
den Kopf und sah, wie ein Schwall Schwertqi nach außen schoss.
Aber auch Baoyun war auf die gleiche Ablenkung gestoßen und
konnte sich nicht mehr rechtzeitig zurückziehen. Seine Handfläche schlug auf
Chen Gong ein.
Chen Gong war auf halbem Weg zu seiner Schwertbewegung und
musste sich schnell zurückziehen. Er lehnte sich zur Seite, um dem Schlag von Baoyuns
Handfläche auszuweichen.
Doch Shen Qiao schwankte weder, noch bewegte er sich ‒ er
wurde eins mit seinem Schwert und stürzte sich auf Baoyun.
Wenn zwei Tiger kämpfen, muss einer von ihnen unweigerlich
fallen.
Ursprünglich hatte Baoyun seine ganze Kraft in diesen
Handflächenschlag gesteckt, war aber gezwungen, die Hälfte seiner inneren
Energie zurückzuziehen, als sein Ziel plötzlich Chen Gong wurde. Doch jetzt, wo
er bereits zugeschlagen hatte, war es schwierig, seinen Schwung zu bremsen.
Zusammen mit seinem Schwertlicht stürmte Shen Qiao mit der Wucht von tausend
Tonnen auf ihn zu, wie eine Welle, die sich über ihn ergießt.
Frisches Blut spritzte aus Baoyuns Körper ‒ im Handumdrehen
hatte sich ein blutiges Loch in seiner Kehle aufgetan.
Der Gedanke, dass zwei Älteste der Hehuan-Sekte
nacheinander durch das Schwert von Shen Qiao gestorben waren, war unglaublich.
Chen Gong konnte sehen, dass die Situation ernst war.
Gerade als Shen Qiao sein Schwert nach Baoyun gestoßen hatte, drehte er sich um
und sprintete auf die beiden Kinder zu.
Ihr heutiges Ziel war immer gewesen, Yuwen Song
aufzuhalten. Yan Shou hatte sich allein auf den Weg gemacht, fest entschlossen,
Shen Qiao zu töten. Wenn er Yuwen Song jetzt nur noch wegbringen konnte, wäre
sein Auftrag erfüllt.
Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass Shen Qiaos
Schwert bereits solche Ausmaße angenommen hatte. Obwohl er gerade Baoyun
getötet hatte, sprintete er bereits auf Chen Gong zu, sein Qinggong war so
brillant, dass er praktisch keine Spuren hinterließ.
Selbst wenn es Chen Gong gelänge, Yuwen Song zu packen,
müsste er bei dieser Geschwindigkeit direkt gegen Shen Qiao kämpfen.
Auf der einen Seite müsste das Gras an den Wurzeln
ausgerissen werden. Auf der anderen Seite würde sein Leben in Gefahr sein. Es
gab keinen Zweifel, was für Chen Gong wichtiger war.
Chen Gong entschied sich schnell: Er ließ Yuwen Song
stehen, drehte sich um und sprintete auf die Stadt zu. Er setzte sein Qinggong
bis zum Äußersten ein und trat auf den vorspringenden Ziegeln der Mauer
entlang. In einem Wimpernschlag war er bereits vor den Toren der Stadt.
Shen Qiao hatte nicht die Absicht, ihn zu verfolgen. Mit
Dou Yan und Yuwen Song in der Hand sprintete er stattdessen in die
entgegengesetzte Richtung.
Er steckte sein Schwert in die Scheide, und mit einem Kind
in jedem Arm sprintete Shen Qiao ein oder zwei Meilen am Stück, bis sie die
Stadttore hinter sich gelassen hatten und außer deren Sichtweite waren. Erst
dann hielt er an.
Er setzte die beiden Kinder ab und stolperte einige
Schritte vorwärts, bevor er einen großen Mund voll Blut aushustete.
„Daozhang Shen!", rief Dou Yan alarmiert und lief
schnell zu ihm, um ihn zu stützen.
Yuwen Song sprach zwar nicht, aber auch er hatte Shen Qiaos
anderen Arm ergriffen und bemühte sich, den größten Teil von Shen Qiaos Gewicht
zu tragen.
„Das ist kein Problem..." Shen Qiao hielt sich die
Brust, während er mühsam versuchte, die beiden zu trösten, sein Mund war
gefüllt mit dem salzig-süßen Geschmack von Blut.
Baoyun und die anderen waren keine Amateure. Auch wenn sie
nicht zu den zehn Besten gehörten, waren Kampfkünstler, die das Niveau eines Ältesten
in der Hehuan-Sekte erreichten, in der Jianghu immer noch selten. Bei Shen
Qiaos derzeitigen Fähigkeiten klang es beeindruckend, zwei von ihnen in einem
Atemzug zu töten, aber er hatte auch einen hohen Preis dafür bezahlt.
Während ihres Kampfes hatte er mehrere Handflächenschläge
einstecken müssen. Hätte sich Chen Gong nicht von der unnachgiebigen Fassade,
die er aufgesetzt hatte, täuschen und ängstigen lassen und ihn stattdessen
genau beobachtet, wäre es ihm nicht schwergefallen, zu erkennen, dass Shen
Qiaos Kraft verbraucht war und er schwächer wurde wie ein Pfeil, der sich dem
Ende seines Fluges nähert.
Tränen stiegen in Dou Yans Augen auf, aber sie hielt sie
gewaltsam zurück.
„Du darfst nicht weinen!", sagte Yuwen Song zu ihr. „Vor
uns liegt ein Pavillon. Ich war schon einmal dort. Lass uns dorthin gehen und
eine Weile sitzen."
Shen Qiao dachte daran, dass keiner der Soldaten der Stadt
gekommen war, um sie zu verfolgen, als sie vorhin gekämpft hatten. Es schien,
als würden einige Leute heimlich mit Yuwen Xian sympathisieren und sie in ihren
Angelegenheiten unterstützen. Da er feststellte, dass im Moment keine Gefahr
drohte, setzte er sein wahres Qi nicht ein, um sie zu vertreiben.
Dou Yan nickte schnell, und die beiden stützten Shen Qiao,
als sie weitergingen.
Nach einem kurzen Spaziergang bogen sie um eine Ecke und
sahen, wie erwartet, einen kleinen Pavillon.
Darin standen jedoch zwei Personen.
Und draußen war auch ein Pferd angebunden.
„Es ist Vater!" Bevor Shen Qiao reagieren konnte,
hatten Dou Yans scharfe Augen den anderen Mann bereits erkannt, aber sie ließ
Shen Qiao nicht im Stich und stützte ihn weiter, bis sie den Pavillon erreicht
hatten. Erst als sie drinnen waren, sprang sie hinüber.
„Vater!"
„A-Yan!"
Dou Yi umarmte seine Tochter fest, und sein Gesicht voller
Sorge verwandelte sich augenblicklich in überraschte Freude.
Als Yuwen Song diese Szene beobachtete, musste er an seinen
eigenen Vater und dessen tragischen Tod denken. Er hatte seine Tränen so lange
wie möglich zurückgehalten, aber jetzt liefen sie ihm endlich über das Gesicht.
Eine Hand umfasste seinen Kopf und streichelte ihn sanft,
was ihm Wärme brachte.
Es war Shen Qiao.
Yuwen Song sprach nicht, und er schluchzte nicht. Aber er
konnte nicht widerstehen, sich näher an Shen Qiao zu drücken und sich an ihn zu
kuscheln.
Innerhalb kurzer Zeit hatte sich zwischen ihnen ein Gefühl
von wortlosem Vertrauen und stillschweigendem Verständnis gebildet, etwas, das
sie durch ihre Tortur auf Leben und Tod erlangt hatten.
Dou Yi legte seine Hände um Shen Qiao und verbeugte sich. „Ich
bin Daozun Shen dankbar, dass er meine Tochter gerettet hat! Yi wird diese
große Freundlichkeit und Tugend für den Rest seines Lebens nie vergessen!"
Diese Dankbarkeit kam aus der Tiefe seines Herzens ‒
deshalb hatte er Shen Qiao auch mit dem respektvollsten Titel für Daoisten
angesprochen.
In der Vergangenheit war auch Shen Qiaos Meister Qi Fengge
mit ‘Daozun ‘ angesprochen worden.
„Dou-Langjun muss nicht so höflich sein!" Shen Qiaos
Stimme klang etwas heiser und kraftlos.
„Dieser Bescheidene ist Zhangsun Sheng von der
Zhongnan-Sekte", sagte der Mann, der neben Dou Yi stand. „Ich habe den Daozun
Shen einmal während des Geburtstagsbanketts der Familie Su getroffen.
Vielleicht erinnern Sie sich noch an mich." Er fischte ein kleines
Fläschchen aus seinem Revers. „Das sind Jade-Tau-Pillen. Die Zhongnan-Sekte
verwendet sie, um innere Verletzungen zu heilen, und sie sind sehr wirksam.
Bitte nehmt sie, Daozun Shen."
Shen Qiao zollte ihm keinen Respekt, sondern bedankte sich
und nahm das Fläschchen an sich.
„Die Ungerechtigkeit, die dem Prinzen von Qi widerfahren
ist, ist allen bekannt", sagte Zhangsun Sheng. „Es ist bedauerlich, dass
seine großen Errungenschaften in einer Bedrohung für den Kaiser endeten, der so
pervers reagierte ‒ indem er seinen eigenen treuen Untertan angriff! Alle sind
wütend, aber zu ängstlich, um etwas zu sagen. Da Sheng sich noch um seine
Familie kümmern muss, hatte er viele Bedenken, was er tun sollte. Aber wenn ich
sehe, was Daozun Shen heute getan hat, schäme ich mich zutiefst. Bitte nehmt
diese Verbeugung von Sheng an!"
Shen Qiao streckte die Hand aus, um ihn aufzuhalten. „Es
gibt Tausende von Dao, und jeder wählt einen anderen Weg. Es gab nie etwas zu
kritisieren ‒ ohne Ihre Unterstützung hinter den Kulissen wäre ich nicht in der
Lage gewesen, mich so reibungslos aus der Affäre zu ziehen. Die Familie Su ist
nicht wie ich ‒ ich bin allein in dieser Welt, ohne jegliche Bindungen. Aber
der gesamte Su-Clan, ob jung oder alt, ist in Chang'an geblieben, und trotzdem
haben sie gerade mit mir zusammen gegen Yuwen Yun gekämpft. Wird es ihnen gut
gehen?"
„Ja", sagte Zhangsun Sheng. „Bitte seid unbesorgt. Ich
bin von der Zhongnan-Sekte, und die Zhangsun-Familie hat noch einige
Verbindungen in Chang'an. Wir können die gesamte Familie Su heimlich in die
Zhongnan-Sekte bringen, damit sie dort Zuflucht findet. Ihr selbst könnt auch Yuwen-Qilang
auf den Berg bringen. Die Zhongnan-Sekte mag keine große oder berühmte Sekte
sein, aber wir haben immer noch genug Mut, um uns den Untergebenen des Herrn
von Zhou zu stellen."
Doch Shen Qiao schüttelte den Kopf. „Nein, der Berg
Zhongnan liegt zu nahe an Chang'an. Wenn Yuwen Yun die Sache bis zum Ende
durchziehen will, werden wir am Ende nicht so lange bleiben können. Ich möchte
ihn weiter wegbringen, bis wir völlig außer Gefahr sind. Dann werden wir sehen."
Zhangsun Sheng und Dou Yi tauschten einen Blick aus. „Nun
gut", sagte Zhangsun Sheng. „Dieses Pferd ist zwar kein Qianlima, aber es ist dennoch ein gutes Reittier, wie
es nur selten zu finden ist. Eure Gesundheit ist nicht sehr gut, Daozun, daher
glaube ich, dass Reiten viel angenehmer sein dürfte, als zu Fuß zu gehen!"
Erklärungen:
Das Qianlima, auch bekannt
als Tausend-Li-Pferd, ist ein mythisches Pferd, das aus den chinesischen
Klassikern stammt und in der ostasiatischen Mythologie häufig dargestellt wird.
Das geflügelte Pferd soll zu schnell und elegant sein, um von einem sterblichen
Menschen geritten zu werden, und ist nach seiner Fähigkeit benannt, an einem
einzigen Tag tausend Li (Meilen) zurückzulegen.
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Das ging ja mal für zwei ziemlich nach hinten los. Ich bedaure es aber kein bisschen, das nun Yan Shou und Baoyun ins Gras gebissen haben. Besonders für ersteren konnte es nicht gut ausgehen. Chen Gong lebt... aber bei ihm frage ich mich, wie lange noch. Zwar schafft er es immer gut davon zu kommen, aber irgendwann wird ihn vielleicht das Glück verlassen.
AntwortenLöschenFürs erste sind die Kinder in Sicherheit bzw. keiner verfolgt sie und Dou Yan hat ihren Vater wieder. Ich mochte die Szene, so tragisch es auch für Yuwen Song war seinen Vater verloren zu haben und zu sehen, wie Dou Yan von ihrem Vater gehalten wird... wie Shen Qiao ihm in diesen Moment Halt und Wärme gibt.
Nö, ich habe damals auch nicht getrauert und war fasziniert von Kampf und wie es Shen Qiao schafft trotz doppelten Handycaps einen so klaren Sieg zu erzielen.
LöschenChen Gong lebt, yep, aber mit deinem Ansatz liegst du da gar nicht so falsch. Aber mehr verrate ich jetzt nicht, pscht.
Ja, Shen Qiao ist zum Retter und Seelenklempner der Waisenkinder geworden, erst Shiwu, sein erster Schüler, und jetzt Yuwnen Song.
Könnte ich mich auch mal bei ihm ausheulen und mich von ihm trösten lassen ... Obwohl ich weiß nicht ob ich Yan Wushis Eifersucht ertragen könnte. Denn in einem Extrakapitel funkelt er sogar mal ein kleines Kind böse an, nur weil es Schutz sucht und sich an Shen Qiao klammert. ^^
Yes, ein paar Bösewichte wurden getötet. Ein paar Namen weniger, die hier herumschwirren 😂
AntwortenLöschenIst doch ganz gut so, es wird nur problematisch, wenn sie erwähnt werden und man dann grübeln muss, wer das war und was er alles getan hat. XD
Löschener hat es geschafft und gesiegt und konnte so mit den beiden kindern entkommen. ja cheng hatte mal wieder glück ich hoffe das karma erwischt in bald. zwei misse typen endlich weiter. bin schon gespannt wie ein flitze bogen wie es nun weiter geht.
AntwortenLöschenGenauso wie Yan Wushi schafft Shen Qiao alles was er sich in den Kopf setzt. Bis das Karma ihn erwischt dauert es leider noch recht lange.
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